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Gesundheit aus der Apotheke Gottes. Ratschläge und Erfahrungen mit Heilkräutern.
by Maria Treben [edit]

Gesundheit aus der Apotheke Gottes. Ratschläge und Erfahrungen mit Heilkräutern.
********** 10 Stars!
Price: US$ 15.00, Available worldwide on Amazon.com
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ISBN: 3850681793


Maria Treben (Biography)

Late Maria Treben is the Austrian herbalist whose book "Health Through God's Pharmacy" sold over three million copies worldwide. Book was translated into over 20 languages!

Maria Treben, was born on 27 September 1907 in Saaz in the former southern region as the second of three sisters. Her father owned a printing company, her mother was a housewife. At the age of 10 she lost her father in a tragic accident. Two years later her mother moved to Prague with her three daughters. Her job gave her complete fulfilment, in addition she worked for Max Brod. After 14 years in her profession she married the engineer Ernst Gottfried Treben and up to her death remained a housewife.

Maria Treben practiced medical herbalism in Austria and Germany for most of her long life, and was known and respected throughout the world as a leading authority on medicinal herbs until her recent death.


Die Österreicherin Maria Treben ist die Autorin eines Ratgebers namens "Gesundheit aus der Apotheke Gottes" und eine Vertreterin der alternativen Medizin , die bei ihr aus der Behandlung mit verschiedenen natürlich gewachsenen Kräutern und Heilpflanzen besteht. In ihren Ratschlägen zur Behebung der unterschiedlichsten Krankheiten vermischt sich ein altertümlich wirkendes Gottvertrauen mit einem in dieser Branche üblichen Misstrauen gegen die Schulmedizin.

Laut dem Vorwort gibt es ein Wort von Pfarrer Kneipp, demzufolge "für jede Krankheit ein Kräutlein gewachsen" sei. Dieser Leitsatz zieht sich durch das ganze Buch: Von Amputationsschmerzen bis Bluterkrankheit, von Gebärmutterproblemen bis Mundgeruch, von Multipler Sklerose bis Diabetes - nichts entgeht der Behandlung durch Heilkräuter. Die Anwendung soll durch Einreiben, Auflegen, Verzehr oder als Tee erfolgen und verspricht in den meisten Fällen "Hilfe" oder zumindest "Linderung".

Man weiß bei Frau Treben sofort, woran man ist. Schon im zweiten Absatz des Vorwortes ist ein Verweis auf "geopathische Störungen" zu finden, die durch einen "erfahrenen Rutengänger" untersucht werden sollen. Solcher Art auf Esoterik pur eingestellt, wird man nicht enttäuscht. Wie bei der alternativen Medizin üblich, hat Frau Treben weder irgendwelche auf normalem Wege erworbenen medizinischen Kenntnisse, Abschlüsse oder Zertifikate; sie führt ihr Wissen auf eine "höhere Macht" zurück und benennt hier ganz konkret die "Gottesmutter". Ihr Motiv für das Buch? "[...] um sie [ihre Erfahrungen] der Menschheit nutzbringend darzubieten." Auch die Homöopathie kommt nicht zu kurz; dazu kommt die Vorschrift, dass man viele Kräuter nur bei Sonnenlicht pflücken sollte, was verdächtig an Aromatherapie oder Bach-Blüten erinnert. Geradezu unökologisch mutet ihre These an, die Menschheit würde, wüsste sie um die Heilkraft der Brennessel, "nichts als Brennessel anbauen" (S. 14). Nun ja. Störender, da vermutlich ernster gemeint, sind die andauernden Verweise auf Gottes Gnade, durch die wir in den Genuss der heilenden Kräuterkräfte kommen. Frau Treben scheint sich niemals die Frage gestellt zu haben, warum der Herrgott die Krankheiten überhaupt zunächst einmal in die Welt setzt. Wahlweise wird auch die Gottesmutter Maria bemüht, um einem Kräutlein den richtigen frommen Anstrich zu geben. Frau Trebens Beschäftigung mit der Heilkunde erfährt gelegentlich auch einmal Unterstützung durch ein kleines Wunder (S. 21f.), und "letztlich liegt alles in Gottes Händen" (S. 33). Hildegard von Bingen darf natürlich nicht fehlen (S. 52 oder 68); der Artikel über das Kleinblütige Weidenröschen wird von einem waschechten Anthroposophen ergänzt (S. 56). Als kleiner Tribut an die neokeltische Esoterik finden jedoch auch die Druiden Erwähnung (S. 37), wie überhaupt alles, was "uralt" ist und nach "Urvätersitte" abläuft, ganz großartig dasteht. Schurkisch hingegen die Neuzeit: Zu "Beginn der Arzneimittelindustrie [wurden] alle hochwertigen Heilpflanzen in Grund und Boden verdammt, um das Volk von den Heilkräutern wegzubringen und den chemischen Arzneimitteln zuzuführen." (S. 46). Oder: "In unserer umweltverschmutzten Zeit häufen sich die Fälle, in denen aus geröteten und plötzlich zu wachsen beginnenden Warzen Hautkrebs entsteht." (S. 47).

Einige Beispiele dürften reichen, um das Niveau der Broschüre richtig einordnen zu können. So heißt es auf Seite 20: "Alle seelischen Empfindungen des Menschen werden über die Niere abreagiert." Auf Seite 49 erfahren wir von der Weisheit unserer kleinen vierbeinigen Freunde: "Wenn die Kröte von der Spinne gebissen wird, eilt sie zum Wegerich. Damit wird ihr geholfen." Die wahren Helden des Buches aber sind die Schwedenkräuter, bei denen es platzsparender gewesen wäre, zu schreiben, was sie alles nicht heilen. Auch Alkoholiker können sie bedenkenlos zu sich nehmen, obwohl sie mit 40prozentigem aufgebrüht werden, denn: "Nach glaubwürdigen Laboruntersuchungen übertönen die Kräuter den Alkohol und gelten als Medizin." (S. 65).

Niemand wird wirklich überrascht sein, dass Frau Trebens Heilerfolge sich durchweg auf anonym bleibende Menschen beziehen, denen auf wundersame Weise innerhalb kürzester Zeit geholfen werden konnte. Wir haben Frau Trebens Wort dafür, obwohl ihr manchmal auch selber mulmig zu werden scheint und sie mit Nachdruck schreibt: "Solche Berichte sind durch Briefe belegbar!" (S. 65). Gelegentlich werden ihre Kuren von Ärzten bestätigt, aber in den meisten Fällen gibt die Schulmedizin einfach auf. Mit diesen Kräutern kann man wirklich alles heilen und beheben; erstaunlicherweise scheint es keine Pflanzen zu geben, die so etwas Unchristliches wie etwa Abort bewirken. Frau Treben selber hat ihren Kräutern auch selber rege zugesprochen; man ist etwas verwundert, dass sie jedes Jahr zur Kur nach Jugoslawien fuhr. Ihre Kenntnisse bezog sie wohl von ihrer Mutter und aus alten Kräuterbüchern, wenngleich sich auch schon mal andere Autoritäten per Radio melden: "Hier spricht der Hausarzt.", gefolgt von Anweisungen zur Kräuterkunde, genau passend zum Leiden von Frau Trebens Mutter (S. 27). Die Wege des Herrn laufen offenbar auch über Funkwellen.

Frau Treben selber scheint ein abenteuerliches Leben gehabt zu haben. Laut ihrem Büchlein beginnt ihr Tag um sechs und endet um elf; ihre Mutter leidet an Darmkrebs; ihr einjähriges Enkelkind beißt so enthusiastisch an ihr herum, dass Kräuterbedarf entsteht. Typhus befällt ihr vierjähriges Kind, ihr Schwiegervater stirbt an einer Prostatavergrößerung, und ein Wolfshund attackiert ihren Sohn. Auch sie selber erlebt mehr Abenteuer als Indiana Jones: Balken fallen auf ihre Beine, giftige Insekten verwandeln ihren Daumen in eine "Knackwurst", und beim Wäschewaschen stößt sie sich beinahe ein Auge aus - von Nierenkoliken ganz zu schweigen. Wie gut, dass es die Kräuter gibt.

Alles, was über die alternative Medizin gesagt wird, trifft auch auf Frau Trebens Anekdoten zu; aber eine Vorstellung, die von vielen geteilt wird, verdient etwas mehr Erläuterung. Pfarrer Kneipp in allen Ehren, aber die Vorstellung, dass die Natur - hier: die Pflanzen - dazu da sei, dem Menschen zu nützen, ist über alle Maßen romantisch, naiv und eindeutig falsch. Es ist sicher nicht auszuschließen, dass manche pflanzlichen Wirkstoffe (auf denen ja auch große Teile unserer Pharmazie beruhen) heilende Wirkung bei bestimmten Erkrankungen haben können. Diese Wirkung ist jedoch nichts als Zufall und liegt weder in der Absicht der Pflanze noch in der Absicht der Natur, wie immer man sie definieren mag. Wie alle Lebewesen existieren Pflanzen, um sich zu erhalten und Nachkommen in die Welt zu setzen, die die genetische Ausstattung der Pflanze weitergeben, letzten Endes zum Nutzen der beteiligten Gene. Wenn Teile einer Pflanze positive Wirkungen auf den menschlichen Körper haben, um so besser für uns. Anders verhält es sich mit schädlichen Wirkungen: Die sind meist alles andere als zufällig, sondern durch die Evolution geschaffene biologische und chemische Abwehrsysteme, um sich Fressfeinde vom Leib zu halten. Schlangenhaut und -fleisch, zu Ragout verarbeitet, mag schmackhaft und nährstoffreich sein, aber das war nicht im Plan der Schlange enthalten; ein giftiger Schlangenbiss jedoch nützt der Schlange und ist durchaus "beabsichtigt". 



 


 

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